Was ist eine Essigmutter?

Sie wird auch Essigkahm oder Essigpilz genannt ist eine gaist eine gallertartige, Fäden ziehende Masse aus Essigsäurebakterien (Acetobacteraceae), die sich bilden kann, wenn Wein oder andere leicht alkoholhaltige Flüssigkeiten längere Zeit offen stehen gelassen werden. Sie fermentiert Alkohol mit Hilfe von Sauerstoff aus der Luft zu Essigsäure.

Warum sollte ich eine Essigmutter benutzen?

Die Essigmutter ist also ein Turbo für die Essigproduktion, die beim Vergähren von zuckerhaltigen Flüssigkeiten entsteht.

Wenn man mal shoppen geht, stellt man schnell fest, dass die Essigpreise von 0,49€ bis 10€ und sicherlich mehr je Liter Essig reichen. Und dann lässt sich eben aus allem Essig produzieren (Himbeeren, Äpfel, Quitten, Pflaumen…) Einfach klasse wenn man Obstbäume hat 😉

Achtung: Die Mutter muss ähnlich dem Hermann gefüttert werden, da die Bakterien ja nur mit Futter überleben.

Was mache ich mit einer Essigmutter?

  1. Die Mutter oder einen Teil daraus in ein großes Glas geben, z.B. Gurkenschraubglas. Achtung, die glatte Seite nach oben, da die Bakterienkultur sich unten angesiedelt hat.
  2. Die Mutter füttern, z.B. mit Apfelsaft. Richtig, es muss kein Wein sein. Hier sind dem Essiproduzenten keine Grenzen gesetzt, solange genügend Fruchtzucker für die Produktion enthalten sind.
  3. Das Glas, nicht geschlossen (z.B. angekippter Deckel) für ca. 2-6 Wochen stehen lassen. Achtung, natürlich lieben z.B. Fruchtfliegen etc. die Flüssigkeit auch, daher vor Insektenbefall schützen (z.B.Netz oder Verschluss anpassen). Die Zeit steht in Abhängigkeit zur zugegebenen Menge. 1 Liter kann bei etwas unter Raumtemperatur durchaus in 2 Wochen fertig sein. Einige lagern die Essigmutter im Keller. Der Gährungsprozess ist ähnlich dem Apfelwein kühl durchzuführen und man hat ja Zeit (also auch mal 6 Wochen…). Ja es sieht von außen erstmal unappetitlich aus, wenn sich die Fäden nach unten ziehen und in der Flüssigkeit auch Flocken zu sehen sind. Es wird sich aber im Laufe der Wochen aufklaren. Das ist dann ein gutes Zeichen…
  4. Essig entnehmen, evlt. mit Hahn oder Abziehen mit Schlauch. Idealerweise ist der Essig klar (minimal trüb) und frei von Schwebteilen. Auf die Frage, wann ich weiß, ob er fertig ist – Einfach mal probieren.
  5. Essig verschlossen lagern und verwerten.

Kann ich Essigmutter selbst herstellen?

Klar, Bspl. für ein Rezept wie z.B.: 150ml Apfelessig, 150ml Wasser, 5 Esslöffel Honig und ein paar Wochen warten. Die Mutter bildet sich dann oben…

Vom Prinzip lässt sich mit dem Gährprozess inkl. Luftzufuhr immer eine Mutter zaubern.

Im Netz wird ein bißchen viel Wirbel um keimfrei, steril gemacht. Naja, natürlich sollte die Umgebung so beschaffen sein, dass die Bakterienkultur nicht durch andere Kulturen gefährdet wird wie z.B. Hefen…