Bevor es nun mit den Sonnenstrahlen und wärmeren Temperaturen auf das Rad gehen soll, empfiehlt es sich das Fahrrad durchzuchecken und eine Fahrradpflege durchzuführen.

Warum? Safety first

1. der Abschied vom Fahrrad am Ende der vergangenen Radsaison fiel vielleicht etwas knapp aus, technische Defekte oder Sicherheitsrisiken gehen da schnell mal unter.

2. während der Standzeit im Keller – der Garage oder gar im Freien kann sich so manches am Bike tun, was man nicht möchte.

Worauf ist zu achten?

Grundreinigung / Sichtung

Das Fahrrad sollte grundgereinigt und dabei inspiziert werden. Risse, Verformungen an Rahmen, Lenker, Sattel, Schutzblechen, Schaltung, Bremsanlage sind verdächtig. Wer gute Reinigungstücher sucht, hier…

Verschraubungen checken

Man sollte mit dem üblichen Fahrradwerkzeug die Verschraubungen checken.

  • Lenker fest
  • Bremshebel fest
  • Sattel fest
  • Halterungen für Schutzbleche
  • Kettenschutz fest
  • Räder fest
  • Bremsen fest

Kette / Zahnriemen

Die Kette dient der Kraftübertragung und ist damit ständigen Belastungen ausgesetzt. Leider genießt sie oft weniger Aufmerksamkeit. Sie sollte regelmäßig gereinigt und geölt werden, idealerweise jetzt!

Licht

Auch wenn sich das Frühjahr durch mehr Sonnenstunden bemerkbar macht, so kann es doch sein, dass man das Licht braucht. Auch die STVO schreibt eine funktionierende Beleuchtung vor. Der klassische Dynamo, die Verkabelung sowie die Birnen sollten gecheckt werden. Korrossion verhindern hier gern mal eine gute Stromübertragung. Die Kabel können durch Verletzung oder Brüche stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Wer auf LED-Lampen setzt mit Akkubetrieb sollte die Halterungen überprüfen. Sind diese fest, gut eingestellt und die Steckverbindungen nicht verschlissen? Ja, natürlich könnte man jetzt mal den Akku laden oder die Batterien tauschen!

Reifen

Fahrradreifen nutzen sich ab und altern. Bei PKW-Reifen gibt es hierfür klare Regeln, Markierung kündigen der Verschleiß an, Prägungen verraten das Alter des Reifens und der TÜV mistet aus. Sie müssen dies für Ihr Fahrrad selbst im Blick haben. Werfen Sie mal einen Blick drauf.

Typische Folgen schlechter Reifen. Eine geringe Profiltiefe sorgt für weniger Grip auf dem Weg (Rutschgefahr, schlechte Bremswirkung, schlechtes Kurvenverhalten) und erhöht das Risiko eines Platten / Plattfuß.

Reifendruck

Der richtige Reifendruck ist wichtig, überprüfen Sie diesen anhand der Kennzeichnung auf dem Reifen. Dieser wird entweder in PSI oder BAR angegeben und variiert je nach Reifen. Sollte der Reifen nach dem Winterschlaf platt sein, nicht gleich beunruhigen. Pumpen Sie den Reifen auf und überprüfen Sie diesen nach ein paar Tagen.

Der richtige Reifendruck ist wichtig, überprüfen Sie diesen anhand der Kennzeichnung auf dem Reifen. Dieser wird entweder in PSI oder BAR angegeben und variiert je nach Reifen. Sollte der Reifen nach dem Winterschlaf platt sein, nicht gleich beunruhigen. Pumpen Sie den Reifen auf und überprüfen Sie diesen nach ein paar Tagen.

Tabelle Umrechnung PSI/BAR folgt!

Räder

Nebem dem Reifen sollte auch die Felge bzw. beide Felgen in Augenschein genommen werden. Die Laufräder werden üblicherweise über Speichen gespannt, welche verschraubt sind. Diese können locker werden oder gar abreißen und die Stabilität des Rades gefährden. Leicht lässt sich das überpüfen, durch Zusammendrücken von 2 Speichen mit Daumen und Zeigefinger. Vergleichen Sie die Spannung. Das Nachspannen der Speichen erfordert Erfahrung. Nutzen Sie hier lieber den örtlichen Fahrradhändler.

Bremsen

Bremsen sind ein absoluter Sicherheitsbereich, nicht auszudenken wenn diese nicht funktionieren. Insbesondere die Bremsbeläge und Bowdenzüge sollten im Fokus stehen. Nach einer Funktionsprüfung sollte gehandelt werden. Bowdenzüge können mit Öl geschnmiert werden, Bremssockel ggf. gefettet (nicht die Bremse!!). Bremsen können recht einfach am Bremshebel oder an der Anlage nachjustiert werden. Allerdings kann beim Blick auf die Bremsbeläge schon mal ein Wechsel die Konsequenz sein, da diese verschleißen.

bremsbelag

Wenn der Bremselag so aussieht, ist klar was geschah. Ursprünglich richtig eingestellt, hat die Abnutzung dazu geführt, dass der Belag nurnoch zum Teil auf der Felge auflag und damit schief abgerieben wurde. Durch eine regelmäßige Prügung hätte man früher bereits eingreifen können und die Auflagefläche auf der Felge justiert. Die Bremswirkung ist stark eingeschränkt und damit ist der Belag unbrauchbar geworden.

Hier ist gut zu erkennen, dass der Winkel des Belages auf der Felge zu steil ist. Der Belag ist zu weit oben platziert.

Zum Vergleich sieht man den Neuen (links) und den Alten (rechts). Es sollten an einem Rad immer beide Beläge gewechselt werden!

Ggf. kann man auf einen größeren Belag wechseln, wenn es baulich möglich ist. Die Erhöhung der Auflagefläche wirkt positiv auf die Bremswirkung. Bremsbeläge sind je nach Modell für 10 – 30 EUR zu haben.

Bremsen wechseln

Ein Inbusschlüssel / Innensechskantschlüssel reicht bei den einfachen Felgenbremsen aus.

Neue Bremsbeläge

Immer beide Seiten wechseln!

Steuersatz

Mit Steuersatz ist das führende Lager der Lenkeinheit gemeint, sprich die Verbindung Lenker, Schwinge in den Lagerschalen im Rahmen laufend. Diese werden beim Fahren beansprucht durch die Lenkbewegung, durch Schläge/Stöße sowie das Bremsen. Prüfen Sie, ob diese Lagerschalen zu viel Spiel haben indem Sie die Vorderbremse betätigen und das Rad nach vorne unten hinten drücken.

Schaltung

Die Schaltung ist ein über jahrzehnte entwickeltes komplexes mechanisches Meisterwerk und sollte auch so betrachtet werden.

  • Schalthebel / Drehgriff am Lenker – auf Funktion prüfen, Verschraubung prüfen ggf. nachstellen
  • Seilzug auf Beschädigung / Knicke prüfen und ggf. ölen
  • Schalthebel (vorne/hinten) auf Funtkion prüfen. Man kann die Spannung mit einer Schraube einstellen, allerdings ist eine Einstellung den Geübten zu überlassen oder ggf. dem Fahrradhändler
  • Ritzel / Kettenblatt sind auf Verschleiß und Verunreinigung zu prüfen

Viel Spaß beim Fahren!